Das Monetäre für sich allein betrachtet ist nicht-physisch. Das verführt zu der irrigen Annahme, Geld könne aus dem Nichts geschaffen werden. Aber auch das Nicht-Physische hat genuine Gesetze. Damit sind mit dem Monetären bestimmte Eigenschaften oder Gesetzmäßigkeiten verbunden:

Monetäre Gesetze

Thesen der Allgemeinen Geldtheorie

  1. Der gleichwertige (Güter)Tausch hinterlässt keine monetären Spuren. Folglich sind monetäre Dokumente (gewöhnlich „monetäre Mittel“ genannt) keine Tauschmittel sondern Dokumente eines Emittenten über werthaltige noch zu erfüllende Leistungsansprüche in der Hand eines Leistungsberechtigten. Ist der Leistungsanspruch erfüllt, bedeutet dies auch das Ende des monetären Dokumentes. Es wird zurückgegeben in die Hand seines Emittenten, der es dann vernichten kann.
  2. Das monetäre System ist ein dualistisches System, das einerseits aus Anspruch und andererseits aus Schuld besteht und ist Grundlage einer jeden Währung. Es ist mit der Anzahl seiner Elemente (Dokumente, Verträge) ein schwaches, komplexes Schneeballsystem, das mit der Zeit, wenn es auf sich selbst gestellt bleibt und nicht gesteuert wird, zusammenbricht.
  3. In einem reinen monetären System kann lediglich nur zwischen Gewinn und Verlust eines zuvor festgelegten Wertes (z.B. einer Währung oder einer bestimmten Menge eines Edelmetalls) differenziert werden. Aus sich allein heraus ist dieses System unfähig, Mehrwert zu generieren (Casino-Prinzip). Es generiert, auf sich allein gestellt, wenige Gewinner und viele Verlierer (Tendenz zur Monopolbildung).
  4. Je größer monetäre Teilmengen in den Händen von Einzelnen oder Körperschaften sind, desto größer sind auch deren Gewinnchancen.
  5. Der Zins ist Bestandteil des Gewinns.
  6. Mit dem Wachstum einer Körperschaft können auch größere Risiken eingegangen werden.
  7. In einem ungesteuerten monetären System wird Gewinn und Verlust durch den Zufall ausgelöst. Der momentane Wert wechselt leistungslos (ohne Mehrwert) den Besitzer.
  8. Das monetäre System ist, auf sich allein gestellt, ein geschlossenes System.
  9. Ein geschlossenes System, sich selbst überlassen, wird immer den Zustand größter Unordnung anstreben (Konsequenz aus dem zweiten Hauptsatz der Wärmelehre).
  10. Ein uferloses Wachsen zu einer großen Teilmenge kann den Bestand des monetären Systems gefährden (Monopolisierung von Anspruch und Schuld).
  11. Reale Leistungserfüllungen beseitigen monetäre Forderungen (Nominalgüter).
  12. Die realen Leistungserfüllungen können nur in der Gegenwart erfolgen.
  13. Alle Leistungsforderungen sind in die Zukunft gerichtet und stellen Schulden dar, die von der Gesamtheit der Emittenten getilgt werden müssen.
  14. Der Emittent haftet mit seinem werthaltigen Eigentum.
  15. Zum fortwährenden Bestand jeden monetären Systems gehört, dass beständig neue Schuldtitel durch Neu-Emittenten und Neu-Emissionen in die Zukunft generiert werden müssen. (schwaches Schneeball- oder Kettenbriefsystem).
  16. Alle Vereinbarungen, die sich auf die Zukunft beziehen, sind spekulativ. Das monetäre System, für sich allein betrachtet, ist spekulativ.
  17. Die Spekulation enthält keine Leistung. Sie bezieht sich auf die Höhe eines Wertes und erzeugt einerseits einen Gewinn und anderseits einen Verlust. Gewinne können auch manipulativ erzielt werden (Outsourcing 1).
  18. Zur Sicherung des monetären Systems muss seine Korrumpierbarkeit und die Selbstreferenzialität des Emittenten durch die Gegenwart eines haftenden Treuhänders (z.B. Notar, Bank, Zentralbank) vermindert werden.
  19. Der Treuhänder haftet bei der Geldemission mit seinem eingesetzten Eigentum (Bank mit Eigenkapital) für die Zahlungsfähigkeit seiner Emittenten. Eine hundertprozentige Absicherung aller Emittenten mit Eigenkapital des Treuhänders lässt keine Geldemission zu und ist darum nicht möglich oder absurd.
  20. Monetäre Systeme, die lediglich auf Selbstreferenzialität bauen (z.B. ohne mithaftende Bank auskommen wollen), sind nicht entwicklungsfähig oder täuschen dies nur vor.

(Ergänzungen: 2023 04 08)

1 Unter Outsourcing soll hier speziell die Auslagerung von Lohnkosten in Billiglohnländer in den Fokus gestellt werden. Dies kann besonders unter dem Aspekt geschehen, wenn im outsourcenden Land Arbeitskräftemangel herrscht. Diese Maßnahme wirkt auf dieses Land deflationär und es kann damit den Wert seines Zahlungsmittels (Währung) nach seinen Bedürfnissen steuern. Zum Problem kann es aber dann kommen, wenn Zulieferländer nicht mehr liefern können oder nicht mehr liefern wollen. Damit steht die Gefahr einer andauernden inflationären Phase für die outsourcenden Staaten im Raum.