Eine tote Internetseite für die Corona-Impf-Anmeldung
2020 12 25 (Dieser Artikel wird noch ständig aktualisiert oder auch korrigiert)
Produziert vom Land Schleswig Holstein: Der Ministerpräsident von SH
Der echte Norden
Der entsprechende Link dazu: https://www.impfen-sh.de
wurde am 29.12.2020 um 10 Uhr 12 von der Landesregierung freigeschaltet. Bei der Anmeldung wurde die anschließende Verifizierung nicht ausgeführt, sondern eine neue Anmeldung – jedoch für 2 Tage später – immerwiederkehrend angeboten. (E i z K!)
Am 29.12.2020 18Uhr enthielt der Impfl-Link folgende Nachricht:
Da am 29. Dezember 2020 um 10 Uhr 12 schon keine Terminbuchung zustande kam, kann angenommen werden, dass für den Terminstart schon keine ausreichenden Impfdosen zur Verfügung standen. Zudem wurde auf den 5. Januar 2021 als nächstmögliche Terminbuchungstermin verwiesen, wobei das Wettrennen um einen Termin der Über-Achtzigjährigen neu beginnt. Ordnungsprinzip „Sisyphos“: Immer wieder hinten anstellen! Wenn man eine Arztpraxis anruft, dann erhält man irgendwann einen Termin. Hier hingegen erhält man keinen Termin und das schon über 3 Wochen lang nicht. Es scheint fast so, als ob schabernacktreibende Trolle hier bei diesem Programm am Werk gewesen sind. Wenn dies ein geordnetes Verfahren zur Anmeldung ist, bedeutet dies, wenn jemand Pech hat, dass ihm bis Ende April 2021 noch kein Impftermin zugeteilt wurde. Ein nicht rechtes aber gedankenlos, primitives und letztlich auch menschenverachtendes Verfahren.
5. Januar 2021 :
Stundenlange Vortäuschung einer Bearbeitung zu einer Terminzusage für die Corona-Impfung
(Impf-Anmeldungs-Internetseite der Landesregierung in Schleswig-Holstein)
Dienstag, 5. Januar 2021 10:04h, 2 Stunden nach Freischaltung des Links, diese Meldung auf der Internetseite der Landesregierung SH:
Wir sind schon in der dritten Woche nach der Zulassung des Impfstoffes ohne eine gesicherte Terminzusage für den höchst gefährdeten Personenkreis. Es ist absehbar, dass es am 12. Januar 2021 nicht anders aussehen wird und keine oder nicht-ausreichend Termine zur Verfügung stehen werden und Abertausende sich bemühen, einen Termin zu erhalten. Höchstwahrscheinlich wiederum vergeblich. Schon die stereotype Festlegung auf einen Sieben-Tage-Turnus (ab Dienstag) zur erneuten Terminvergabe für eine Corona-Impfung legt die Vermutung nahe, dass sich an der Beschaffungs- und Verteilungslage der Impfstoffe für einige Zeit nichts ändern wird. Es ist absehbar, dass 70 Prozent des zuvor benannten Personenkreises – also immerhin bis zu 245.000 Personen – bis Ende März 2021 noch keinen Impftermin erhalten hat.
Es kann ja sein, dass es in dieser Situation derzeit unmöglich ist, eine Terminvergabe im Vorhinein zu bestimmen. Dann sollte dieses Problem aber auch genau so kommuniziert werden und diese Unmöglichkeit zum Ausdruck gebracht werden, damit keine falschen Hoffnungen entstehen, die massenhaft zu verheerenden Enttäuschungen führen können.
Am 14.Januar verbesserte die Landesregierung -spät und notgedrungen- ihr Anmelde-Prozedere für Über-Achzigjährige:
Bemerkung (har): Solang nicht ausreichend Impfdosen zur Verfügung stehen, kann von einer „sehr schnellen und funktionstüchtigen Terminvergabe” keine Rede sein. Auch hier bedient sich – wie in diesen Kreisen üblich- der FDP-Politiker Dr. Heiner Garg in seiner sprachlichen Ausdrucksweise des Euphemismus.
So gesehen ist dieses Verfahren hochgradig intransparent. Eine gewisse Absicht dazu, kann hierbei bedenkenlos unterstellt werden, insbesondere deshalb, weil die Verträge mit den Pharma-Firmen nicht für die Veröffentlichung abgeschlossen wurden. Es sieht im Nachhinein sogar so aus, dass die EU-Kommission mutmaßlich kein direktes Mandat zur Impfstoffbeschaffung hatte, und ihre Vertragszusage für die Herstellerfirmen einzeln bei den Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten eingeholt werden musste. Erst nachdem sich alle geeinigt hatten, konnten die Verträge abgeschlossen werden. Mit dieser EU-Prozedur ging für die EU wertvolle Zeit für ihre 450 Millionen Menschen verloren und wird tausende zusätzliche Leben kosten.
Warum sich die Bundesregierung nicht in der Lage sah, alleine mit den Pharma-Firmen zu verhandeln, bleibt verglichen über den Fall “Brexit”, wo sie es tat und der jetzt erst bekannt wurde, ungeklärt.
Zudem sind von den für Deutschland bis zum 31. Dezember 2020 bestimmten 1,3 Millionen Impfdosen über eine Millionen Impfdosen irgendwo in einem Nirwana verschwunden, denn bis zum 5. Januar 2021 wurden davon bis dahin weniger als 300.000 verimpft. Wenn diese eine Million Impfdosen für die Zweitimpfung zurückgehalten wurden, dann bedeutet dies, dass hier der wichtige Verteilungsalgorithmus unnötig mangelhaft -also nur über den Daumen gepeilt- erstellt wurde.
Allgemein:
Die Lage Silvester 2020: Wer als impfwilliger, freilebender Senior nach dem Impfstart am 27.Dezember 2020 einen Impftermin bekommen möchte, hängt bundesweit hoffnungslos in einer Warteschleife der zweckentfremdeten Telefonnummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117. Falls dieser Senior noch eine Pflegekraft hat, geht es dieser genau so. Im Internet sieht die Lage der Terminvergabe ebenso trostlos aus. Die meisten Bundesländer, die dazu Internetseiten eingerichtet haben, geben an die Risikogruppe 1 der Höchstgefährdeten, in der die pandemische Sterblichkeitsrate mit diesem Virus bis zu über eintausendfünfhundert Mal höher liegt als bei einem Dreißigjährigen, (noch) keine Termine aus, verifizieren die Buchung nicht oder haben die Terminvergabe schon wieder eingestellt.
Bis zum Jahresende sollten nach Presseberichten über eine Million Impfdosen in Deutschland zur Verfügung stehen. Tatsächlich verimpft wurden bis zum 31.12.2020 aber nur 133.000 Impfdosen, also nur ein Achtel der angekündigten Menge. Über eine Million hört sich viel an, aber diese Menge wird insgesamt nur priorisiert verteilt werden können. Das wird mindestens bis tief in den März, wenn nicht sogar bis in den April 2021 so weitergehen, denn in der Impfgruppe der Über-Achtzig-Jährigen befinden sich über fünf Millionen Menschen, die zudem schon zu der unabdingbaren Zweitimpfung anstehen werden. Hier wird schon spekuliert, dass diese Zweitimpfung von den aus den Testergebnissen abgeleiteten 3 Wochen auf 12 Wochen hinausgestreckt werden. Wie sicher die Impfung, die mit 95% für Biontech angegeben wurde, über eine längere Zeit dann ist, wird damit unbekannt.
Rechenaufgabe: Die Impfzentren in Deutschland sollen laut RHI 100.000 Impfdosen pro Tag gegen Corona spritzen können. Wie lange dauert es bis alle Deutschen geimpft sind? Die Rechnung lautet:
2 * 83.000.000/100.000 = 1.660/365= 4,55 Jahre
Eine Strategie ist darin nicht zu erkennen! Derzeit werden noch nicht einmal halb so viele Menschen geimpft. Um als Strategie zu gelten, die in einer absehbaren Zeit eine Wirksamkeit auf die Pandemie ausüben und zu den gewünschten niedrigen Inzidenzwerten von unter 25 Corona-Fällen auf 100.000 Personen pro Woche führend würde, müsste die Bundesregierung die Kapazität der bundesweiten Impfzentren um das Vierfache erhöhen. Eingeschlossen darin auch die Sonn- und Feiertage, also Tag für Tag 400.000 Impfdosen verimpfen. Davon sind wir – im Gegensatz zu anderen Staaten – jedoch weit entfernt. Eine Verzögerung der Zweitimpfung kann hierbei nicht, wie von Gesundheitsminister Spahn erwartet zu einer signifikanten Senkung des gewünschten Inzidenzwertes führen. Das ist, abgesehen davon höhere Risiken in Bezug auf die Wirksamkeit der Impfstoffe einzugehen, eine reine Augenwischerei. Das einzige, was hilft, um dies innerhalb eines Jahres zu erledigen, ist, ca. 400.000 Impfdosen pro Tag zur Verfügung zu stellen und auch zu verimpfen.
Tatsächlich wurden in Deutschland innerhalb eines Tages vom 3. Januar 2021 bis zum 4.Januar 2021 weniger als 27.000 Personen geimpft. Wenn diese Tagesquote nicht schleunigst und deutlich erhöht werden kann, also mindestens über 300.000 oder besser an die 400.000 heran, bedeutet dies eine Katastrophe für unser Land und seine Menschen.
Im Besonderen (Hier wird vor der eignen Tür gekehrt):
Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein prahlt auf seiner bisher untätigen Internetseite zur CORONA-Schutzimpfung mit dem Spruch „Der echte Norden“. Abgesehen davon, dass dies ziemlich prätentiös ist, hat so ein Spruch auf einer Behördenseite nichts zu suchen. Der Hilfesuchende oder besser der Anspruchsteller ist kein Kunde oder Fußballfan. Aber, wer es nötig hat, sich an das Echte so anzulehnen, der sollte dabei nicht vergessen, die HSH-Nordbank zu erwähnen, für die das Land Schleswig-Holstein sich eine dämliche Bürgschaft hat aufschwatzen lassen. Vielleicht ließe sich anhand dieser ominösen Leiche, die seit geraumer Zeit politisch durchgereicht wird, für Schleswig-Holstein einiges erklären.
Dies ist nämlich der Grund dafür, dass in Schleswig-Holstein (finanziell) vieles anders läuft als beispielsweise in Bayern. Es geht sogar hinein bis in das Baurecht, wo einem Bayern von seinem Staat ein größeres Recht an der Sonne zugebilligt wird als einem Schleswig-Holsteiner. Mit anderen Worten: Die bauliche Verdichtung ist in Schleswig-Holstein aus wirtschaftlichem Zwang wesentlich höher. Aber das ist nur ein Beispiel von vielen.
Diese Deals haben auch das persönliche Verhalten der nachrückenden Politiker und das nicht nur in Schleswig-Holstein, gewaltig verändert. Es wird nichts mehr ausreichend hinterfragt. Durch die ausgehandelten Verträge, denn Vertrag ist Vertrag und Verträge müssen eingehalten werden, gerät eine Sache zu etwas Nicht-Abänderbaren, sozusagen Unantastbaren und wird damit direkt historisch, das man hinter sich lässt und schnell vergessen sollte.
Bei diesem Generationswechsel der Politiker fressen die neuen das, was auf den Tisch kommt. Und so kommt es, dass ein Bayer im Zusammenhang einer Sache, nämlich der Finanzkrise von 2008, als Deutscher nur einmal (HypoReal-Estade), ein Schleswig-Holsteiner für die HSH-Nordbank ein weiteres Mal – nämlich als Deutscher mit den Bayern und als Schleswig-Holsteiner noch einmal allein – zur Kasse gebeten wurde. Dazu gelang es dem „Bayrischen Staat“ in dieser Zeit, den Finanzausgleich der Bundesländer zu seinen Gunsten zu ändern. Profitiert hat dabei als reicher Stadtstaat auch Hamburg. Es konnte mit der teuren Elbphilharmonie zusätzlich eine weitere Krise lösen. Zudem wurde die Finanzkraft Schleswig-Holsteins durch weitere Fehlentscheidungen (Marine-Schiffbau) des Bundes gebeutelt.
Hierbei nicht das Maul aufzukriegen, das ist der „echte Norden“.
Es ist die Zeit, in der sich die Potentaten mit fremden oder auch falschen Federn schmücken. Man entschuldigt sich für etwas, was man nicht getan aber nicht für das, was man versäumt hat jedoch vorsorglich für das, was noch geschehen könnte. Klartext, das Konkrete und Notwendige bleibt dabei auf der Strecke. Es bleibt unerledigt, und der Potentat rechnet damit, dass die auftretenden Tatsachen in keinen Kontext gestellt werden und vom Wähler beurteilt werden, sondern über die allgemeine Vergesslichkeit schnell entschwinden. Falls doch noch etwas durchsickert, wird dies von vielen Politikern über die Behauptung, dass es sich hierbei nur um Verschwörungsmythen handeln könne, verunglimpft.
Am 25.12.2020 war eine Anmeldung zu einer Impfung in Schleswig Holstein noch nicht möglich, obwohl die Europäische Arzneimittelbehörde EMA und die Europäische Kommission schon am 21.12. 2020 dem Impfstoff im regulären Verfahren die Zulassung erteilten. Der Impfstart in der Bundesrepublik war für den 27. Dezember vorgesehen. Schleswig-Holstein hat dazu einen „schlafenden Link“ ins Internet gestellt. Ab wann er tätig wird, steht in den Sternen:
„Hier werden Sie Ihren Termin zu(r) Corona-Schutzimpfung buchen können, sobald dazu genügend Impfstoff verfügbar ist. Zuerst werden Menschen u.a. in Pflegeeinrichtungen geimpft, die besonders gefährdet sind.“
Unkonkreter geht es nicht. Das ist lediglich eine Information, die die prekäre Lage verschleiern soll. Mit dem „Sie und „Ihren“ sind alle gemeint, Hier hätte schon ein priorisierter Aufruf und mit Aufklärung und Rückantwort einer Einverständniserklärung zu dieser Impfung erfolgen können, doch stattdessen ist zu sehen, wie sich die Politiker, insbesondere die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten beim Impfstarttermin, ins Fernsehbild drängen. Dazu lassen sie sich auch ans andere Ende ihres Landes kutschieren anstatt in ihrer Residenz nach dem Rechten zu sehen. Sinn ergibt dies nicht und dient nur ihrer eigenen Publicity.
Wie und was die dazu geplanten Internetseiten leisten, steht bisher noch in keiner Weise fest. Es deutet sich schon jetzt ein Chaos an.
Die Anmeldung und die damit verbundene Impfung sind prinzipiell zwei Prozesse, die nacheinander ineinander greifen und getrennt von einander gehandhabt werden können. Der Anmeldeprozess zur Impfung ist zur eigentlichen Impfung vorlaufend und hätte darum zum jetzigen Zeitpunkt schon abgeschlossen sein können. Aber in Schleswig-Holstein fehlte das Geld schon vor der Pandemie an allen Ecken und Enden und die Schwarze Null regiert immer noch.
Die dazu notwendige Internetseite ist noch nicht abrufbar und lediglich als tote Seite vorhanden. Für einen Impfbeginn, der am 29.12.2020 (nur für die Altenheime) vorgesehen ist, hätten die notwendigen administrativen Vorarbeiten schon abgeschlossen sein müssen. Es steht also damit noch nicht fest, wie sich die risikobelasteten Personen zu erkennen geben können und welche persönlichen Daten diese bei der elektronischen Anmeldung zu ihrer Priorisierung abzugeben haben. Zudem ist auch nicht bekannt, wie die priorisierten Personen nach der Anmeldung für den Impftermin abgerufen werden können. Der gesamte bisherige Prozess ist unkonkret, undurchsichtig und demokratisch nicht nachvollziehbar. Zur Zeit ist das alles nur ein sinnloser Aktionismus.
Dabei sollte es darum gehen, dass jeder den gesamten Gesetzes- und Verordnungsweg nach den Vorgaben der ständigen Impfkommission nachvollziehen kann. Das ist bisher aber nicht ersichtlich. Auch müsste die Priorisierung zumindest auf dem Verordnungsweg herausgebracht sein. Warum der priorisierte Impfbeginn in den Impfzentren und den Altersheimen nicht gleichzeitig beginnt, kann administrativ nicht begründet werden.
Dass dies alles so geschieht und nicht gesetzeskonform ist, dass zeitliche Ineinandergreifen der vorhersehbaren Prozesse nicht gesichert wurden, denn wir liegen hier fünf Wochen hinter dem Impfstart in den USA, wo mittlerweile schon über eine Million Menschen geimpft sind, legt die Vermutung nahe, dass die Ursache der wesentlich späteren Zuteilung des Impfstoffes wirtschaftliche Gründe hatte und nicht, wie behauptet wurde, dies für eine gute Überprüfung des Impfstoffes nötig war. Das hat dazu geführt, dass nun hier eine triage-ähnliche Situation vorliegt, bei der die Finanzschwachen am zeitlich hinterem Ende rangieren.
Nach Limodane jetzt auch der Spiegel!
Paradebeispiel eines derzeitigen Spitzenpolitikers: Affirmativer Sprachstil mit Binsen = Null-Information (Jens Spahn). Es ist vermutlich eine in Rhetorikkursen seit Jahren eingeübte „Teflonsprache“ dieser Politiker, die jeden Diskurs durch Vereinfachung und Euphemismen im Keime erstickt und auf diese Weise eine freie Bahn zur Schleimspur des Populismus, den sie möglicherweise selbst vertreten, legt.
Hier in dieser Rubrik sollen aktuelle Themen der Zeit untersucht und vertieft werden.
Freiheit, die ich meine
Wie schillernd und emotional Freiheit sein kann, das hat 1813 schon Max von Schenkendorf (1783-1817) in seinem Gedicht „Freiheit, die ich meine“ niedergelegt. Aber wie können gesellschaftliche und schillernde individuelle Interessen zusammenwirken und lässt sich zwischen ihnen eine Rangordnung festlegen?
John Stuart Mill (1806-1873) hat schon im 19. Jahrhundert die Gefahr gesehen, dass eine unabänderliche Definition eines Wahrheitsbegriffs ausgegeben und damit die Freiheit des Einzelnen einschränkt werden kann. Selbst demokratische Mehrheiten können sich solche Definitionen zurechtlegen und danach auch ihr Gesellschaftssystem auslegen. Mill spricht in solchen Fällen von einer Diktatur der Mehrheit. Für Mill gibt es keinen absoluten Wahrheitsbegriff, allein schon deshalb nicht, weil ein in ihm innewohnender Irrtum nicht absolut auszuschließen und Zweifel deshalb stets angebracht ist.
In der Zeit von Corona und den Massenprotesten in den USA wegen des Mordes an George Floyd sowie den Demonstrationen in Hongkong sollten diese Zustände, die zu einer eingeschränkten Freiheit der Individuen geführt hat, einmal reflektiert und in ihrer Evidenz geprüft werden. Angebracht wäre es, sich an den Maßstäben, die John Stuart Mill schon vor über 150 Jahren ausgegeben hat, zu orientieren. Die freie Welt muss darauf reagieren und eine Antwort geben, solang sie dazu noch in der Lage ist. (Um den Link zu lesen, ist eine geraume Zeit nötig.)
Das Virus Covid-19, dessen Ursprung nebulös in China verortet wurde, kann hinsichtlich seiner Gefährlichkeit, die zuvor unbekannt war, nicht einfach mit den Viren einer Grippe-Epidemie verglichen werden, weil es in vielen Fällen irreversible Folgeschäden hinterlässt. Ein Virus, das hier als vergleichsweise ebenso gefährlich eingeordnet werden kann, ist das Piliovirus. Für dieses Virus gibt es im Gegensatz zum Virus Covid-19 aber einen Impfstoff. Seit es diesen Impfstoff gibt, kommt es nicht mehr zu einem Ausbruch einer Kinderlähmungsepidemie mit den ihr zuzuordnenden Folgeschäden.
Dieser Impfstoff fehlt nun bei dem neu aufgetauchten Virus Covid-19 auf der Welt. Jedes neue Virus ist und bleibt für die Forschung Neuland. Für Erkenntnisse darüber müssen der Wissenschaft alle ethisch vertretbaren Wege offen bleiben, auch der nicht widerspruchsfreie Weg über “Try and Error”. Wer diesen Weg kritisiert oder ihn sogar in Abrede stellt, sollte einen besseren kennen. Zweifel oder komische Rückschlüsse und Vergleiche daran reichen in diesem Fall nicht aus.
Corona-Pandemie und die Maßnahmen gegen sie – Was ist Herden-Immunität ?
22. März 2020 (neu editiert: 19. Mai 2020 14:57 h)
„Es gibt noch keinen Beweis dafür, dass Menschen, die Covid-19 hatten, nicht eine zweite Infektion bekommen werden”. (24.April 2020)
Die WHO überprüft weiterhin die Beweise für Antikörperreaktionen auf SARS-CoV-2-Infektionen.2-17 Die meisten dieser Studien zeigen, dass Menschen, die sich von der Infektion erholt haben, Antikörper gegen das Virus haben. Einige dieser Menschen haben jedoch nur sehr geringe Mengen an neutralisierenden Antikörpern in ihrem Blut,4 was darauf hindeutet, dass die zelluläre Immunität ebenfalls entscheidend für die Genesung sein kann. Bis zum 24. April 2020 wurde in keiner Studie untersucht, ob das Vorhandensein von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 beim Menschen eine Immunität gegen eine spätere Infektion mit diesem Virus verleiht.
Ein Epilog als Vorwort:
SPIEGEL: Herr Antes, Sie gelten als der Medizinstatistik-Experte in Deutschland. Wie gefährlich ist das Coronavirus aus Ihrer Sicht?
Antes: Wenn ich das wüsste. (31.03.2020, 21:02 Uhr. Bitte keine Häme aufkommen lassen. Es ist eine ehrliche Antwort.)
Heute würde Albert Camus das “Übersterblichkeit” nennen: >>Einerseits waren vielleicht gar nicht alle an der Pest gestorben, und andererseits wusste in der Stadt niemand genau, wie viel Leute in gewöhnlichen Zeiten jede Woche starben. Die Stadt hatte zweihunderttausend Einwohner. Niemand wusste, ob diese Anzahl Todesfälle den normalen Verhältnissen entsprach. Das gehört gerade zu jener Art genauer Feststellungen, um die man sich nie kümmert, obwohl sie von offensichtlicher Bedeutung sind. << Albert Camus: Die Pest (1947)
>>Hinter den Problemen mit diesen Modellierungsschlussfolgerungen verbirgt sich eine einfache Wahrheit: Die Dauer der Eindämmungsbemühungen besitzt keinen Einfluss (auf eine Pandemie), wenn sich die Übertragungsraten nach ihrem (vermeintlichen) Ende wieder normalisieren und sich die Sterblichkeitsraten nicht gesenkt haben. Das liegt einfach daran, dass die Aufhebung der Eindämmungsmaßnahmen, solange die große Mehrheit der Bevölkerung nicht infiziert ist, zu einer Epidemie führen wird, die fast so groß ist, wie sie ohne jegliche Eindämmungsmaßnahmen stattgefunden hätte.<<
>>Die sogenannte „Notbremse“ 50zu100.000proWoche beruht auf dem bekannten österreichischen Ischgl-Prinzip: kein Verantwortbarer ist auffindbar und zuständig.<<
[Bitte zuerst die hier aufgestellte Warnung lesen ! (scrollen) 7. April 2020, 12:41 Uhr ]
Beim 8-Tage-Faktor wurden die Nachkommastellen auf 4 Stellen erweitert, weil sich nur in diesen Stellenbereichen unterhalb von Faktor 2,5 in Verbindung mit grünen A-Werten die Todesraten administrativ stabilisieren lassen. Das würde bedeuten, wenn dieser grüne Bereich verlassen wird, wir bei uns im Jahresdurchschnitt eine acht- bis zehnprozentig höhere Todesrate (Übersterblichkeit) zu erwarten hätten. Jeder zehnte Tote wäre dann bei uns ein Corona-Toter, der aus der gewöhnlichen jährlichen Sterbestatistik (von geschätzt 800.000) herausragt und diese jährlich um 80.000 Tote auf ca. 880.000 ansteigen lässt. In den USA mit einem maroden Gesundheitssystem – und wie übrigens auch in Schweden, das hier mit dem Virus va-banque spielend auf eine Herdenimmunität setzt – ist es derzeit schon jeder fünfte. Dort ist also die Corona-Todesrate schon doppelt bis dreifach so hoch wie bei uns. (Beispiel: New York City ) Nach neuesten Meldungen übertrifft in den USA und UK die Sterbezahl nur an Covid-19 bereits nach drei Monaten die Grippetoten von drei bis vier Jahren.
Diese Werte der USA oder Schweden könnten sich auch bei uns sehr schnell einstellen, wenn wir auf die Idee kämen, unser Gesundheitssystem auch nur an seine Belastungsgrenze heranzuführen, denn liegen die Menschen erst einmal in den Intensiv-Betten, verbindet sich damit auch eine entsprechend höhere Sterblichkeitsziffer. Unsere Sterbestatistik müsste dann zwei- bis dreihunderttausend Tote jährlich zusätzlich verbuchen.
Der faktorielle Infektionskurvenverlauf ist nun seit Freitag, dem 28.02.2020 bekannt. Die darauffolgenden Freitage wiesen in einem 8-Tagetournus diese Ergebnisse aus:
Freitag, 06.03.2020 8,91-fach Freitag, 13.03.2020 5,03-fach
Freitag, 19.03.2020 5,87-fach Freitag, 27.03.2020 4,6954-fach
Freitag, 03.04.2020 5,9783-fach Freitag, 10.04.2020 4,7904-fach
Freitag, 17.04.2020 2,8801-fach Freitag, 24.04.2020 2,1307-fach
Freitag, 01.05.2020 1,3865-fach Freitag, 08.05.2020 0,9792-fach
Freitag, 15.05.2020 0,7621-fach Freitag, 22.05.2020 0,5533-fach
Freitag, 29.05.2020 0,4512-fach
(2020 03 27) Obwohl der 8-Tage-Faktor sich stetig senkt, senkt sich damit noch nicht, der Anstieg der täglich hinzukommenden Neuerkrankungen. Dieser Punkt ist noch nicht erreicht. Er lag in der vorherigen Freitag zu Freitag-Periode bei einem täglich-durchschnittlichen Zuwachs von 4.000 Fällen und wird in der darauffolgenden Woche einen täglichen Zuwachs von 6.000 Fällen annehmen. Ebenfalls in der folgenden Woche (bis Freitag, den 03.04-2020) ist mit einem vermuteten starken Anstieg der COVID-19-Toten zu rechnen. Wir befinden uns zur Zeit in einer Datensammelphase, die derzeit nur sehr vage Prognosen zulässt. Am 27.März 2020 wurde ein Höchstpeak von 6923 Fällen am Tag in Deutschland registriert. Dieser Wert wurde seit fünf Wochen nicht annähernd mehr erreicht. Am 2. Mai 2020 wurde dieser Wert von Limodane mit der Größe 7000 in die faktorielle Formel hier mit eingebunden und das bisherige kumulative Zahlenverhältnis abgelöst. Dieser neue Wert wurde an die Stelle des R-Wertes gesetzt, der hier wegen seiner Beziehungslosigkeit zur Grundgesamtheit nicht in Frage kam. Er ist aber für Studien, die unter Zeitdruck stehen, unersetzlich. Dieser neue Wert, der sich über die Zeit einstellt, ist in seinem Gehalt besser ausgerüstet als der R-Wert, weil ihm ein realer Tageshöchstwert der Grundgesamtheit (Deutschland) – hier:7000 – zugeordnet wurde. Alle Werte bis zum 27.März 2020 wurden daraufhin mit diesem Wert zurückgerechnet, weil die kumulativen Zahlenverhältnisse mit ständig zuaddierten Fallzahlen ihre prognostischen Eigenschaften verloren. Schließlich geht es nämlich darum mit diesen gesammelten Werten, eine Grüne Zone für Deutschland kenntlich zu machen, in der es sich leben lässt.
Auch in dieser Grünen Zone fordert das Virus Covid-19 seine Opfer. Wie die Zahlen vom 17. April 2020 zeigen, lagen wir auf einem Kurs, der ohne Kurskorrektur über 80.000 Corona-Tote in 365 Tagen bei uns gefordert hätte. Diese Zahl konnte durch unsere Maßnahmen auf ein Fünftel gesenkt werden, so dass wir für diesen Zeitraum noch mit 16.000 Toten rechnen können (Stand 22.05.2020). Ob diese Toten in einer Übersterblichkeit sichtbar werden, hängt davon ab, wie die Maßnahmen gegen Covid-19 auch gegen andere Epidemien oder Ansteckungsfälle wirken. Aber über diese Verhältnisse ist nichts bekannt. Dieser Viren-Verbund könnte zusammen unter dem Maßnahmendruck gegen Covid-19 sogar eine fallende Sterblichkeitsrate, also eine Untersterblichkeit, bilden und damit ihre Betrachter oder Gesundheitsanalysten zu dem Trugschluss verleiten, dass alle Viren „verschwunden” sind. Entfällt dann der Maßnahmendruck teilweise oder ganz, schlägt entweder der Viren-Verbund erneut oder das Virus Covid-19 allein zurück.
Diese möglichen Corona-Szenarien mit ihren Zahlenbildern müssten in den öffentlichen Medien zur Diskussion gestellt werden. Bisher ist dies wohl kaum geschehen. Leider ist bisher noch kein Politiker bereit, anhand von Zahlen darzustellen, mit welchen Opfern er sich die weitere Zukunft vorstellt. Es reicht eben nicht, wie Wolfgang Schäuble es tat, mit einem paradoxen Gerede bei ARD-Extra „mit allen Risiken schrittweise“ eine Lockerung zu fordern, ohne auch nur eine Zahl zu nennen.
Wie die Entwicklung der Pandemie bei uns gezeigt hat, waren wir in der Lage, diese einzudämmen. Dabei wurden Zahlen gewonnen, aus denen man statistisch ausgewertet, einen gewissen prognostischen Rahmen erstellen lassen kann. Von jetzt an ist erkennbar und in etwa benennbar mit wie viel Opfern wir mit unseren Lockerungen in Zukunft zu rechnen haben. Wer hier als Politiker/in keine Zahlen nennen will, handelt von nun ab verantwortungslos. Es kann bei dieser Pandemie zur Beurteilung die gleiche Ernsthaftigkeit wie bei den Verkehrsopfern angebracht werden. Nur muss hier berücksichtigt werden, dass man mit den Regeln der Straßenverkehrsordnung die Opferzahlen reduzieren will. Dieser Wille sollte auch in der NPP zu erkennen sein. Ein bewusstes Inkaufnehmen wesentlich höherer Todesraten wäre darum ethisch nicht vertretbar und deshalb menschenverachtend. Man hat sich dann entschieden, über Leichen zu gehen. In diesem Zusammenhang wäre auch eine Sprachregelung notwendig, die den Begriff der Risikogruppe präzisiert und ihn genauer festlegt. Dieser Begriff ist nämlich so kurz gefasst, dass er den Eindruck vermittelt, es würde von der Gruppe ein Risiko ausgehen, welches die Allgemeinheit belasten könnte. Dabei wird diese Gruppe tatsächlich mit einem höheren Risiko behaftet. Diese Undeutlichkeit grenzt deshalb schon an eine Diskriminierung.
(April 2020) Die Maßnahmen, die in Deutschland zur Bekämpfung der Pandemie getroffen wurden, scheinen zu wirken. Zum ersten Mal scheint die regelmäßig exponentielle Steigerung der Ansteckung gestoppt worden zu sein und der Prozess setzt seine Ansteckung „nur noch“ progressiv ohne weitere Peaks fort. Mit anderen Worten: die Peaks (Spitzen) bei den Corona-Massentests treten, wenn überhaupt, nur noch sporadisch auf. Damit hat die Steigerungskurve allerdings noch nicht ihren Höhepunkt erreicht, setzt aber ihre Bahn flacher fort. Der bisherige Datenverlauf legte nämlich nahe, dass Deutschland bei dem in Erscheinung getretenen exponentiellen Kurvenverlauf bis zum 26. April 2020 mit über 12 Millionen Corona-Fällen zu rechnen hatte. Dies hätte unser Gesundheitssystem zusammenbrechen lassen. Ob diese große Zahl an Corona-Fällen überhaupt in dieser kurzen Zeit statistisch erfasst werden kann, darüber besteht Zweifel. Die Kontrolle über die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen gegen das Corona-Virus wäre verloren gegangen. Diese Gefahr der überbordenden Fälle scheint jetzt abgewiesen zu sein.
Entwarnung kann mit dieser Beobachtung noch nicht gegeben werden und zum Tanzen kann auch noch nicht aufgefordert werden. Diese Veränderung im Kurvenverlauf bedeutet lediglich, dass die Wahrscheinlichkeit, unserem Gesundheitssystem die nötige Zeit zu geben, um in allen Fällen präsent zu sein, gestiegen ist. (Vgl. dazu die Grafik) Das heißt zunächst einmal weniger Pandemie-Tote als zuvor befürchtet. Ob der Zusammenbruch des gesamten Gesundheitssystem nicht geschieht, kann so noch nicht vorhergesagt werden. Nun kommt es darauf an, eine Strategie zu entwickeln, die einen weiter abflachenden Kurvenverlauf garantiert. Zu dieser Garantie zählen auch die (anlass-gesteuerten) Massentest, zu den viele Staaten nicht in der Lage sind, sie durchführen zu lassen, weil sie in diesem Zusammenhang beispielsweise rechts-primitive Fragen über den Kostenträger (USA) nicht gelöst haben. Es ist also nicht, wie man zunächst glauben möchte, nur ein spezifisches Armuts-Problem für Staaten, die sich diese Ressourcen nicht leisten können. Ohne diese massenhaften Tests wäre eine Beobachtung des Corona-Kurvenverlaufs und damit eine so bedingte Verhaltenssteuerung für uns nicht möglich. Auch bei uns stehen die Massentests in der Kritik, weil die Gesamtzahl ihrer Anwendungen nicht bekannt ist, der Ressourcenverbrauch zu hoch oder ihre statistisch erfassten Ergebnisse zu zeitversetzt und unsicher sind.
Darum ist die Beobachtung des steigenden oder fallenden Kurvenverlaufs bei einer akuten Pandemie von hoher Bedeutung. Die stetige Steigerung bedeutet also: höchste Achtsamkeit bei allen sozialen Kontakten.
Falls sich an dieser Prognose etwas Gravierendes ändert, wird Limodane davon sofort informieren. Ein Blick auf die Grafiken des Corona-Verlaufs in China legt nahe, dass es derzeit nur einen Höhepunkt in der Anzahl der Erkrankten gibt. Dieser Punkt ist bei uns noch nicht erreicht. Dieses Faktum aus China gibt uns Anlass zu der Vermutung, dass dort in diesen betroffenen Regionen eine undokumentierte Selbst-Immunisierung der Bevölkerung (Dunkelziffer) stattfand, denn von einer flächendeckenden Impfung ist hier nichts bekannt. Es gibt auch keine Erkenntnisse darüber, ob es innerhalb einer Bevölkerung Menschen gibt, die gegen das SARS-CoV-2 eine natürliche Immunität besitzen. Auch dies könnte ein Faktum sein, was die Infektionskurve in China niederdrückte oder von vornherein niedrig gehalten hat. Zum Schluss wären auch noch unvollständige, ungenaue oder falsche Zahlen in Betracht zu ziehen.
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Warnung!
Das Testsystem, um bei den Patienten COVID-19 festzustellen, scheint bei uns seine Kapazitätsgrenzen überschritten zu haben. (Nach neuesten Informationen vom 29.04 2020 kommt das System nicht über 470.000 Tests pro Woche hinaus obwohl die Labore noch über 300.000 freie Kapazitäten besitzen). Zu vermuten ist, dass qualifiziertes Personal bei den Gesundheitsämtern fehlt. Bei der derzeitigen niedrigen Menge an Neufällen dürfte dies keine Probleme herbeiführen.
Zwei Erscheinungen und eine Aussage weisen darauf hin:
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- seit zehn Tagen gibt es bei den tägliche Fallzahlen keine Peaks mehr. (Das als Gute Nachricht zu deklarieren, könnte falsch sein, hat hier aber nur eine interpretative Bedeutung). (Stand 4.April 2020)
- bei den Todesfällen gibt es dagegen fast täglich neue Peaks. Diese Rate steigt also. (fällt seit dem 24.April 2020)
- ausbleibende Peaks können aber ein Indikator dafür sein, dass die Kapazitätsgrenze des Testsystems erreicht ist. Neue Peaks entstehen einfach darum nicht mehr, weil das System überlastet ist. (Punkt 2 verstärkt diese Vermutung).
- Der RKI-Chef Lothar Wieler ist sich weiterhin unsicher, ob die Intensivbetten für alle schwerkranken Corona-Patienten reichen werden. (siehe dazu noch hier im Text: Worse-Case)
- Der Algorithmus, den Limodane zur Bestimmung des 8-Tage-Faktors verwendet, ist durch die Tatsache der erwarteten jedoch ausbleibenden Peaks nicht betroffen. Hier geht man von der Annahme aus, dass der Wert dieses Faktors ständig gegen Null sinkt (umgekehrte Kumulation). Ab Faktor 2,5 bis zur Null herunter, bilden den Grünen Bereich, bei dem das Virus Covid-19 administrativ noch sicher verfolgt werden kann. Ab Faktor 8 liegt das gesamte Gesundheitssystem in einer Gefahrenzone (tiefes Rot), in der es die Kontrolle zu verlieren droht und bei dem auch eine prozentuale Steigerung der Todesrate stattfinden wird. Sprunghafte Abweichungen nach oben wären dann in diesem Zusammenhang zu erklärende Ereignisse (z,B. Hotspots). Ausbleibende Peaks sind an sich Gute Nachrichten.
- Zur Methode: Das eigentliche Problem in der Bevölkerungsstatistik ist es, ein ausreichend genaues Modell bzw. Bild dieser Grundgesamtheit von ca. 83 Millionen Personen zu erstellen. Diese Aufgabe hält Limodane in der gegeben Situation zeitlich nicht für möglich. Um diese Zeitschranke zu umgehen ist es auch nicht möglich, Datenmengen einer Grundgesamtheit auf eine andere zu übertragen, wie es bei dem US-Flugzeugträger „Theodor-Roosevelt“ zur Klärung einer bestehenden Dunkelziffer versucht wurde. Dabei wurden schon die Begriffe „Immunisierte“ und „Nicht-Infizierte“ nicht getrennt. Hier passen zudem schon nicht die verhängten Nachrichtensperren ins Bild ordentlicher, wissenschaftlicher Vergleichsmöglichkeiten. Limodane hingegen nimmt sich diese Grundgesamtheit der Bevölkerung und ihres dazugehörenden Raumes selbst vor. Für Limodane ist die Grundgesamtheit – um ein Bild zu gebrauchen – eine weite See. Sie geht täglich auf diese See und wirft dort ihre „Corona-Netze” mit einer wöchentlichen „Fangkapazität” von 250.000 bis 500.000 aus. Es sind die Daten aus den Massentests. An dem Tag, an dem sie nur noch wenig fängt, ist die Virus-Gefahr zum großen Teil gebannt und die Quarantäne-Maßnahmen können vorsichtig wieder aufgehoben werden. Großer Vorteil dieses Verfahrens: Darin enthalten ist auch die verflixte Dunkelziffer der Personen, die sich durch eine unentdeckte und überstandene Infektion selbst immunisiert haben. Diese verbergen sich nämlich im größer werdenden “Beifang” (Negativ-Getesten), der steigenden (verdeckten) Immunisierung. Das was Limodane hier schon seit Anfang März vorführt, muss in Berlin noch in ein Gesetz gegossen werden:
- (ntv 0202 04 21) “Die Große Koalition plant zur Bewältigung der Corona-Krise ein weiteres umfangreiches Gesetzespaket im Gesundheitsbereich. Dabei geht es unter anderem um eine massive Ausweitung von Coronavirus-Tests auch unter Mithilfe von Tierärzten, um schärfere Meldepflichten bei Verdachts- und Krankheitsfällen sowie Laborbefunde. Konkret vorgesehen sind weitere Änderungen im Infektionsschutzgesetz, das Bundestag und Bundesrat bereits im März im Eilverfahren reformiert hatten. Labore und Ärzte müssen den Gesundheitsämtern künftig nicht mehr nur Verdachtsfälle einer Infektion, bestätigte Fälle und Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 melden, sondern auch negative Laborbefunde von Tests und wieder genesene Fälle. “Durch diese Meldung kann der öffentliche Gesundheitsdienst künftig in die Lage versetzt werden, den Verlauf der Covid-19-Pandemie in der Bundesrepublik besser einzuschätzen”, heißt es im Entwurf. Das Gesetzespaket schafft die Grundlage für Massentests. Momentan können die Labore in Deutschland laut Robert-Koch-Institut rund 730.000 dieser Tests pro Woche durchführen. In der Gesetzesvorlage ist nun die Rede von möglichen viereinhalb Millionen zusätzlichen PCR-Tests pro Woche.” Derzeit wird das Robert Koch Institut unter Druck gesetzt, indem behauptet wird, dass seine Massentests nicht aussagekräftig für die Gesamtgesellschaft sind und nur der Mikrozensus mit einem Los von dreißigtausend Fällen ein repräsentatives Abbild der Gesellschaft liefern könne. Sie verlieren jedoch kein Wort darüber, wie viel Zeit für Abbild und Ergebnis benötigt wird und ob das Virus ihnen diese Zeit lässt. Südkorea hat es vorgezogen, keinen Mikrozensus anzuwenden. Es setzte auf Massentests und einer zentralen Corona-App bisher mit Erfolg.
- Es ist auch zu überlegen, ob dieser Dunkelziffer nicht eine zu hohe Bedeutung erteilt und damit falsche, sogar katastrophale Hoffnungen gesetzt wurden. Derzeit wird bei unserer Dunkelziffer angenommen, dass auf einen bekannten Infizierten sechs unbekannte Infizierte kommen und somit die Gesamtzahl der Immunisierten bei 700.000 liegt. Das wären aber erst 1,25 % der Menge, die für eine Herden-Immunität bei uns benötigt wird. Das kann noch ein langer Weg werden und es wäre gut, wenn in der nächsten Zeit jeder mit einer wirksamen und verifizierten Corona-App unterwegs wäre. Da sich die Fallzahlen bei uns nicht mehr exponentiell sondern lediglich linear verhalten, können unter den derzeitigen Bedingungen sich monatlich nur ca. eine Million Menschen fortlaufend immunisieren. Für die Herstellung unsere Herden-Immunität benötigen wir dazu (ab heute, 09.04.2020) 45 Monate. Die Frage ist, was gewinnen wir damit? Zumal man derzeit nicht weiß, wie lang bei diesem Virus die Immunitätsdauer anhält. Diese Immunitätsdauer könnte auch nur einige Monate oder weniger als ein Jahr dauern. Wir könnten mit dieser Idee der „Herden-Immunität“ in einer Sisyphus-Schleife gefangen gehalten werden. Außergewöhnlich oder sehr unwahrscheinlich wäre es auch, wenn sich die Herden-Immunität in diesem gemeinsamen Raum (der See) exponentiell bildet, während sich paradoxerweise die Fallzahlen der Tests nur linear entwickeln würden. Dann wäre der Spuk (auf dem Papier) plötzlich zu Ende. In der folgenden Grafik weist China einen möglicherweise so zu interpretierenden, außergewöhnlichen Kurvenverlauf auf. Aber das könnte in der Welt der Zahlenspiele auch ein Trugbild sein.
- Nun noch ein Wort über die am 9.04.2020 veröffentlichte Heinsberg-Feldstudie: Diese ist geeignet über bestimmte, genau untersuchte Gegenstände wie Oberflächen von Tischen, Stühlen, Gläsern, Türklinken und Toilettenbrillen o.dgl. in Verbindung mit den Corona-Viren Aussagen zu treffen, die jederzeit auf alle Gegenstände hierzulande übertragen werden können. In ihren Aussagen zur Gesamtpopulation hingegen überschreitet die Heinsberg-Studie ihre Kompetenz, weil sie kein glaubhaft erstelltes Modell der (hier schon erwähnten) Grundgesamtheit erstellen konnte. Insbesondere gilt das für die Werte, die sie über die Herden-Immunität verbreiteten ließ, die in dieser Studie mit 15 Prozent angegeben wurden mit der steilen Behauptung, damit das Geheimnis der Dunkelziffer gelüftet zu haben. Abgesehen von den Qualitätsmängeln dieser Studie, in der Unterschiede zu anderen Ergebnissen über den Faktor 10 hinaus nicht erklärt werden, liegt der gegenwärtig allgemein anerkannte (schon optimistisch geschätzte) Wert dieser Herden-Immunität erst bei 1,25 Prozent. Notwendig wären aber 70 Prozent und die nötige Zeit dazu, um nicht das gesamte Gesundheitssystem unverantwortlicher Weise 30 Monate unter Volllast zu fahren und es dabei in den Irrsinn zu treiben, an dessen Ende der Deutsche Ethikrat mit einer Triage wacht. Es wäre zudem unethisch über die bewusste Forcierung der Herden-Immunität, Triage-Entscheidungen im Gesundheitssystem zu provozieren. In ihren Aussagen über die Gefährlichkeit des COVID-19-Virus konterkariert diese Feldstudie die Bilder, die uns von China, Italien, Spanien und den USA oder auch aus unseren eignen Altenheimen übermittelt wurden. Dass die Redaktion von Markus Lanz mehr kritische Beurteilungskompetenz zu dieser Studie zustande bringt als die gesamte Landesregierung von Nordrhein-Westfalen insbesondere mit ihrem Gesundheitsministerium, ist ein Skandal und sollte hellhörig machen. Zumindest sollten dort einige aus diesem Grunde ihren Hut nehmen. Allen voran der Gesundheitsminister selbst und Laschet dann, wenn sich herausstellen sollte, dass er die treibende Kraft zu dieser Veröffentlichung der Studie war. Alles was wir zur Zeit am wenigsten gebrauchen können, ist eine strohdumme Exekutive und deren Schnittstellen. – Leider ist uns das Gefühl oder auch der Instinkt für den eigenen Rücktrittsbeschluss seit einiger Zeit abhanden gekommen.
- seit zehn Tagen gibt es bei den tägliche Fallzahlen keine Peaks mehr. (Das als Gute Nachricht zu deklarieren, könnte falsch sein, hat hier aber nur eine interpretative Bedeutung). (Stand 4.April 2020)
Erklärung: Mit 400.000 Tests pro Woche scheint unser System derzeit an seine Grenze zu stoßen. Darin enthalten sind ca. 350.000 negative Ergebnisse ohne spezifischen Aussagewert. Die Zahl der Todesfälle lässt sich dagegen eindeutiger feststellen. Sie sind zudem anzahlmäßig weniger und fallen aus den Testergebnissen einfach und offensichtlich heraus. Der Feststellungsaufwand ist hierbei wesentlich geringer, als unter den 400.000 Verdachtsfällen pro Woche über Massentests die Corona-Infizierten festzustellen. Zudem können bei einem starken Rückgang der Verdachtsfälle auch die Massentestungen zurückgefahren und damit Kosten gesenkt werden. Das kann aber eine große Gefahr für die gesamte Population bedeuten, weil sich das Statistik-System selbst – solang seine Daten valide sind – in einen „Dornröschenschlaf“ versetzt und dadurch seine Wachsamkeit verliert. Folglich müssen, solang kein Impfstoff gegen dieses Virus vorhanden ist, Massentests weltweit fortgesetzt werden. Sie sind nunmehr die Gewähr dafür, dass kein zweites Lockdown stattfinden muss.
Viele Regierungen der Welt werden sich aber diese Massentests wegen der damit verbundenen Kosten generell oder speziell auf die Dauer nicht leisten können. Andere haben nur auf ein gewinn-orientiertes Gesundheitssystem gesetzt indem solche Schutz- und Vorsorgemaßnahmen nicht vorgesehen sind. Die politischen Machtverhältnisse sind so starr (ideologisch) ausgerichtet, dass Änderungen an diesem Zustand nicht durchgeführt werden können. Billiger ist es dann, die Staatsflaggen auf allen öffentlichen Gebäuden drei Tage auf Halbmast setzen zu lassen. Dies führt weltweit zu vielen Unwägbarkeiten von denen beispielsweise der Reiseverkehr besonders betroffen sein wird.
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Handy-Apps können eine Perspektive bieten (Podcast)
( für Eilige ab der 8. Minute ff)
Sterblichkeit in Italien (Übersterblichkeit örtlich 15 x höher)
Montags bis freitags beantwortet Prof. Dr. Christian Drosten (Leiter der Virologie an der Berliner Charité) in Interviews Fragen zur aktuellen Situation, erklärt Zusammenhänge und schildert, wie er persönlich diese Tage und Wochen erlebt.
Datenschutz-Probleme mit der Corona-App
Reichen die Kapazitäten in unseren Kliniken ?
https://www.divi.de/register/kartenansicht Link zeigt die derzeitige Auslastung an deutschen Kliniken (Link nicht mehr abrufbar)
Nach ausgewerteten Daten eines WHO-Teams erkrankten im chinesischen Wuhan annähernd fünf Prozent der Covid-19-Patienten so stark, dass sie an Beatmungsgeräte angeschlossen werden mussten. Am 20. März 2020 befanden sich in Deutschland 323 COVID-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandelung. Da liegen die Intensivfälle mit nur 1,6 Prozent deutlich unter der chinesischen Quote von fünf Prozent. Nicht erkennbar an dieser Zahl ist, wieviel Patienten diese Behandlung bei uns schon durchlaufen haben.
Am Freitag, den 27.03.2020 wird bei uns eine Zahl von 50.000 COVID-19-Fällen erwartet. Voraussehbar ist dann, dass in dieser Woche ca. 480 Fälle (1,6%) dazukommen (803 Fälle insgesamt), die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Bleibt es bei den 1,6 Prozent, dann dürften bis zum 4.April 2020 nochmals 800 Intensivfälle dazukommen.
Was hier nicht ins Bild passt, ist die hohe Todeszahl von 351 Fällen vom Freitag, den 17.03.2020. Dies würde eine hohe Todesrate (30 bzw. 44%) der intensivmedizinisch Behandelten bedeuten. ( 30% dann, wenn die Toten zu den Zahlen der Intensiv-Behandelten hinzugezogen werden).
Karte der Corona-Infektionszahlen weltweit (WHO)
Die Werte der WHO liegen aus übermittlungstechnischen Gründen ca. zwei Tage (zeitverzögert) gegenüber den momentanen Werten zurück.
Versuch einer Klärung: Die Herden-Immunität
Bei einer Pandemie stecken wir alle – so sollten wir uns das vorstellen – in einem Teich, bei dem ein Teil von uns früher oder später mit einem Virus infiziert wird. Das Virus verschwindet, so sagt man, auf natürlichem Wege, wenn in diesem Teich eine Herden-Immunität erreicht wurde. In der Regel müssen sich nach bisherigen Schätzungen mit diesem Virus ca. 60 bis 70 Prozent der Population, das wären bei uns bis zu 56 Millionen Personen, angesteckt haben, um diese allgemeine Immunität zu erreichen. Ohne medizinische Gegenmaßnahmen würde jedoch ein großer Teil von uns versterben. Bei einer Sterberate von sechs Prozent, die, wie Zahlen der Corona-Toten aus China und Italien zeigen, real ist und trotz medizinischer Gegenmaßnahmen eintrat, würden innerhalb von zwei Jahren in Deutschland – zu den 1,6 Millionen gewöhnlich Verstorbener – ca. 3,5 bis 4 Millionen Menschen an dieser Pandemie zusätzlich sterben, wobei besonders Risikopatienten und ältere Menschen davon betroffen wären.
Der Weg dieser natürlichen Auslese wäre für unsere Zeit mit unserem Wissen und unseren Fähigkeiten ethisch nicht zu verantworten. Hier stehen der Staat und sein Gesundheitssystem auf dem Plan. Zusammen haben sie alle notwendigen Maßnahmen zu veranlassen und zu koordinieren, damit die Pandemie mit den geringsten menschlichen Verlusten überstanden wird.
Frau Merkel gab am 29. März 2020 bekannt, dass unser Gesundheitssystem erst dann nicht in eine Überlastungsphase gerät, wenn die Verdopplung der Fälle mehr als zehn Tage beträgt. Eine notwendige Basisgröße gab sie dazu nicht bekannt. Wie die hier vorgelegte Grafik zeigt, ist diese 10-Tage-Phase noch nicht erreicht. Sie ist dann erreicht, wenn dort der 8-Tage-Faktor einen abgesenkten Wert von 1,6 aufweist oder unter diesen Wert sinkt. Dieser Wert wird mit den bestehenden Quarantäne-Maßnahmen bis zum 10.04.2020 zu erwarten sein. An diesem Faktor kann abgelesen werden, ob und wie die Maßnahmen oder ihre Auflösungen oder Veränderungen wirken. Dieser Faktor ist darum ein guter Indikator. Bisher sinkt der Faktor stetig. Das ist ein gutes Zeichen.
Wenn der 8-Tage-Faktor in dieser Grafik einen Wert von Null (hier zuvor 1) aufweist, spätestens dann gilt das Covid-19-Virus bei uns als besiegt. Dieser Zeitpunkt lässt sich – auch wegen der getroffenen Quarantäne-Maßnahmen – aber noch nicht absehen, insbesondere deshalb nicht, weil bestimmte Parameter noch völlig im Dunklen liegen, insbesondere der, der allgemeinen Immunität speziell gegen dieses Virus. Um dies feststellen zu können, kommen erst jetzt neu-entwickelte Antikörper-Testverfahren für dieses Virus zum Einsatz. Es wird auch mit Hochdruck an einem Impfstoff gearbeitet, dessen Zeitpunkt zur Einsatzbereitschaft noch nicht bekannt ist. Hier geht man nach positiven Schätzungen von 18 Monaten aus.
Das Gesundheitssystem sollte man sich speziell für die COVID-19-Situation als einen Schlauch vorstellen, der dazu nur eine gewisse Kapazität besitzt. Diese Kapazität besteht aus einer Kette, deren Glieder aus ausgeruhtem Fachpersonal, den Spezialgeräten, einem ausreichenden Medikamentenvorrat wie spezifische Narkose- und Kreislaufmittel und den vorhandenen Austausch-Materialien (z.B. Schutzbekleidung) sowie der Verweildauer der Covid-19-Patienten gebildet werden und die unmittelbar voneinander abhängig sind. Kommt es nämlich an einer dieser Stellen zu Engpässen, dann hat das ganze System ein Problem. Als Worse-Case muss damit gerechnet werden, dass in der nächsten Zeit über 4 Millionen Menschen, das wären 5 Prozent unserer Bevölkerung, durch diesen Schlauch geführt werden müssen. Am 6. April wurden 2.650 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen beatmet. Zu dieser Zeit waren noch ca. 10.000 Beatmungsplätze frei, von denen aber tausend nicht belegt werden können, weil zu deren Bedienung kein entsprechendes Fachpersonal mehr vorhanden ist und die auch nicht durch einen Crash-Kurs dazu herangeführt werden können. Zudem haben jetzt zu diesem Zeitpunkt private Kliniken ihre Schließung angedroht und schon dem Personal gekündigt, weil sie keine Rendite mehr erwirtschaften
Wir haben derzeit ca. 100.000 Corona-Fälle (Stand 6. April 2020). Ab 500.000 Fällen können diese Beatmungsplätze knapp werden. Wie hier auf dieser Seite zu sehen ist, sind zudem die Intensivfälle innerhalb einer Woche von 1,6 auf 2,7 Prozent gestiegen. Diese Steigerungsrate zu beobachten, ist eigentlich mindesten genau so wichtig, wie die kumulativen Fallzahlen und deren Häufigkeit ihrer Peaks im Auge zu behalten.
Was ist Herden-Immunität?
Ursprünglich gehört der Begriff allgemein zur Biologie und speziell zur Tiermedizin. Dass dieser Begriff nun auch auf den menschlichen Bereich eine Anwendung erfahren soll, belastet ihn darum sogleich mit einem Ideologie-Verdacht und das nicht ohne Grund:
Zunächst einmal ist es nur eine Hoffnung, dass sich solch eine Herden-Immunität auch bei diesem COVID-19-Virus tatsächlich bildet. Eine ausreichende Gewissheit darüber, dass es zu einer Herden-Immunität kommt, gibt es nicht. Ob es zu dieser kommt, kann erst nach einer ausreichenden Beobachtungsphase bestätigt werden. Der Begriff der Herde ist streng verbunden mit dem Begriff der Art oder der Population, so dass es relativ einfach ist, diese als ein geschlossenes System zu betrachten und auch zu behandeln.
Menschliche Gesellschaften können ebenfalls solche geschlossene Systeme bilden. Am einfachsten sind sie auf Inseln zu finden. Aber, so kann das hier konstatiert werden, die Regel ist das nicht. Doch jeder Staat ist derzeit dabei, sich seine eigne Insel zu schaffen, indem er seine Grenzen schließt und jeden den er einreisen lässt, in Quarantäne bringt.
Nehmen wir nun an, solch ein Inselvolk beschließt für sich, den Weg der Herden-Immunität zu gehen, dann muss es bis es diesen Zustand erreicht in der Lage sein, seine Außenkontakte vollkommen zu kontrollieren. Als demokratisches Wesen hat es zuvor darüber Rechenschaft zu verlangen, das dieser Weg mit den geringst-möglichen Todesopfern belastet sein wird. Dies kann nur in einem offensichtlichen Vergleich festgestellt werden.
Es muss zudem jeden testen und darüber befinden, nicht nur ob er frei ist von der epidemischen Krankheit sondern vielmehr auch immun. Diese Kontrollen kosten Zeit und Kraft, so dass man davon ausgehen kann, dass Außenkontakte nur in Ausnahmefällen (Systemrelevanz) kontrolliert werden und alles andere gesperrt ist oder abgewiesen wird. Das Inselvolk hat sich isoliert mit all den damit verbundenen Konsequenzen.
Neueste Daten zum Coronavirus (20.10.20020):
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html
Ist die Heinsberg-Studie falsch und zwar um den Faktor 10?
Dazu der Spiegel: Spiegel-Wissenschaft 04.05.2020, 12.50 Uhr
„Das Forschungsteam, das im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen den Ausbruch des neuartigen Coronavirus untersucht, hat eine erste Version der Studie veröffentlicht. Die Angaben bekräftigen vorherige Zwischenergebnisse, laut denen die Sterblichkeitsrate in der untersuchten Ortschaft Gangelt bei 0,37 Prozent liegt. Das heißt, dass eine Infektion im Schnitt bei 37 von 1000 Patienten tödlich verlief.“
Richtig ist: 37 von 1000 sind 3,7 Prozent oder 37 Promille und nicht 0,37 Prozent
Hinzu kommt, dass an der Heinsberg-Studie nur 919 Personen teilnahmen. Mit solch einer geringen Zahl an Teilnehmern lässt sich statistisch ein Wert von 0,37 Prozent nicht darstellen. Das hängt damit zusammen, dass jede begrenzte Zahlenmenge (hier 919) und Zahlenart (Tote lassen nur ganze Zahlen zu) eine eigene Zahlenstruktur festlegen und nur Zahlengebilde zulassen, die dieser Struktur entsprechen: 0,37 Prozent passt nicht zu dieser Struktur. 3,7 Prozent sind dagegen mit dieser Struktur darstellbar. Danach muss es genau 34 Tote gegeben haben. Diese können dann auf 1.000 hochgerechnet werden, was dann 37 Toten entspräche und damit den Zahlenwert “37” des Spiegels bestätigen. Richtig ist darum: 3,7 Prozent! *)
Eine andere Sichtweise:
Sehen wir einmal davon ab, dass der Spiegel von 37 Toten auf 1000 Infizierte berichtete, tatsächlich sollen es 7 oder 8 gewesen sein, bleibt die Frage offen, wo Streeck seine Zahlen her hatte. Aus seiner Studie sind sie jedenfalls nicht. Die bestand lediglich aus 919 Personen. Selbst wenn man den Zahlenraum von 1.000 auf 10.000 erweitert hätte, selbst dann hätte man das Zahlenbild von 0,37 Prozent mit 7 oder 8 Toten nicht darstellen können. Die nötigen Zahlen müssen sich daher an anderen Orten befinden. Darum lässt sich die von Streeck verbreitete Zahl von 0,37 Prozent nur aus anderen Quellen rekonstruieren:
Gangelt hat 12.446 Einwohner. 15 Prozent der von Studie-Heinsberg auf Covid-19 getesteten Menschen in Gangelt, vermutlich 138 Personen, haben eine Covid-19 Infektion gehabt. Das sind auf Gangelt hochgerechnet 1.867 Personen. Sieben sind daran gestorben. Sieben dividiert durch 1867 = 0,0037493304767 oder 0,37 Prozent. Damit wäre dieser Wert validiert. **)
Dieses Verfahren der Heinsberg-Studie übertragen wir auf Deutschland. Deutschland hat 83 Millionen Einwohner. 0,2007 Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Covid-19 Infektion gehabt. Das sind 166.607 Personen. 7.110 sind daran gestorben. 7.110 dividiert durch 166.607 = 0,04267527774943 oder 4,3 Prozent. Damit besteht eine Differenz um den Faktor 12 zu Streecks Heinsberg-Studie. Wenn wir jetzt Streecks Dunkelziffer-Faktor von 10 hinzunehmen, würde der Faktor 12 auf Faktor 1,2 gesenkt. Mit diesem Ergebnis lägen wir in der Nähe von Streecks Zahlenwelt.
*) Wer hier noch Nachhilfe braucht, kann sich eine Menge von 10 Teilnehmern vorstellen. Hier würden nur 10er-Schritte entstehen, also: 0,1 0,2 0,3 0,4 ….usw., oder 10%, 20%, 30%, 40% usw. Die Zahl 0,37 oder 37% z.B. passt da nicht hinein.
** ) So ist dieses Vorgehen, was Rückschlüsse auf die vorliegende Methodik zulässt, auch in der Studie – allerdings in der Veröffentlichungsphase nur in englischer Sprache – selbst zu finden, jedoch ohne ausreichende Marker, wie den von Streeck selbst vorgestellten Zahlenwert „0,37“. Als Suchbegriff führte dieser Zahlenwert in der betreffenden PDF darum zu keinem Ergebnis. Erst der hier selbst-recherchierte Marker „138“ führte in der PDF bei der Suche zu entsprechenden auswertbaren Treffern.
Fiskal- und Geldpolitik zu Zeiten der Corona-Pandemie
2020 03 12 15:05 h
“Unter den Bedingungen des Lebens könnte der Irrtum sein.” Friedrch Nietzsche; Die Fröhliche Wissenschaft
BlackRock-Manager Philipp Hildebrand ließ verlauten: „Wenn es durch die Epidemie zu größeren Liefer- und Zahlungsverzögerungen kommen sollte, dann müssten mithilfe der Fiskalpolitik die Zahlungsströme an private Haushalte und Unternehmen direkt stabilisiert werden, während die Geldpolitik eine ausreichende Liquiditätsversorgung des Finanzsystems sicherstellt.“
Mit der Floskel „Geldpolitik“ sieht der BlackRock-Manager Philipp Hildebrand die Zentralbanken in der gesamten Finanzwelt in der Pflicht, gegen die Pandemie entsprechende geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen. In den USA senkte die Federal Reserve ihren Leitzins aus diesem Grunde deutlich um einen halben Prozentpunkt. Dies konnte von der Europäischen Zentralbank so nicht ausgeführt werden, weil sie ihren Leitzins wegen der Finanzkrise von 2008 schon auf null Prozent gesenkt hatte. Auf diesem Null-Punkt verharrt der Leitzins seit März 2016. Dieses Finanzinstrument ist für die EZB seit dieser Zeit ausgefallen. Ihr ist es seit dem nicht gelungen, den Leitzins auf einen Normalstand zurückzubringen Nun versucht die EZB die lahmende Konjunktur über verstärkte Anleihekäufe in Schwung zu bringen.
Was hier von dem BlackRock-Manager Philipp Hildebrand nicht erkannt wird, ist, dass er es nicht mit einer Arbeitswelt zu tun hat, in der die Menschen am Daumen drehen und auf Arbeit warten. Bei dieser Pandemie haben wir es damit zu tun, dass sie entweder nicht arbeiten können oder es nicht dürfen. Auf diese Sichtweise war der Supercomputer Aladdin von BlackRock nicht programmiert, so dass Hildebrand auch keine Empfehlung für diese Art von Krise zur Hand hatte.
Darum werden seine Empfehlungen den Zentralbanken auch nicht helfen die Wirtschaft zu stabilisieren und die Börsenkurse befinden sich trotz dieser Anreizversuche der Zentralbanken auf der gesamten Welt weiter auf Talfahrt. Der DAX verlor in einer Woche mehr als 16 Prozent. Die Börse ist der einzige Markt, vor dem die Käufer davon rennen, wenn die Preise fallen. Helfen kann hier nur, den Zeitraum der Pandemie zu neutralisieren, sozusagen für eine Spielunterbrechung in Finanz-Angelegenheiten zu sorgen. Es würde helfen, die Zahlungsverpflichtungen aufzuschieben oder in bestimmten Fällen auch zu erlassen (z.B. Miete und Pacht, Überlegungen zu einem Lastenausgleich wären nötig). Die entsprechenden Gesetze müssten dazu bei uns noch entstehen oder entsprechend angepasst werden (wie z.B. das Insolvenzrecht), um eine Gießkannen-Politik, wie sie jetzt in Ansätzen schon zu erkennen ist, zu verhindern. Auf dieser Ebene könnte dann auch die Fiskal-und Geldpolitik eingreifen.
Die Corola-Pandemie-Krise zwingt die monetäre Staatsfinanzierung zu einem Paradigmenwechsel der staatlichen Geldpolitik. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Leistungsversprechen der üblichen Kreditnehmer nicht mehr ausreichend erfüllt werden können und dadurch eine große Gefahr des Zusammenbruches des Geldflusses und des Geldsystems besteht. Der Staat kann dies nur verhindern, indem er die (elektronische) Notenpresse anstellt und dieses Geld möglichst gezielt in Form von Krediten oder auch Zuschüssen in den Wirtschaftskreislauf einbindet. Bei vielen Einzelunternehmern und Freiberufler können nur Zuschüsse helfen, um sie vor einer drohenden Insolvenz zu schützen. Wenn feststeht, dass die Insolvenz durch die Pandemie herbeigeführt wurde, sollte es auch möglich sein, in diesen Fällen das Insolvenz-Recht auszusetzen.
Durch diese staatlichen Eingriffe entstehen monetäre Verwerfungen, die aber später, wenn die Pandemie überstanden ist, vom Staat und seiner solidarischen Gesellschaft auch wieder korrigiert werden können. Der Staat sollte aber besonders bei Großfirmen darauf Acht geben, dass sein bezuschusstes Geld nicht in Dividenden-Zahlungen, Aktienrückkäufe, Bonuszahlungen oder in Niederlassungen von Steueroasen verschwinden kann.
Die Menschheit steht hier vor einer ungeahnten Herausforderung und die mit ihr verbundenen Gesellschaften sollten sich die Gesetze, die ihr dabei helfen, diese Herausforderung zu bestehen, sehr gut aufschreiben. So ein umfangreiches Wissenspotential, das sie in kürzerster Zeit entfalten kann, hat sie in der Vergangenheit noch nie besessen. Sie muss es nur richtig anwenden. (har)
Hier schon die ersten Ideen dazu:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-03/hilfeleistungen-corona-krise-kitas-schulen-betreuung
Die Standortfrage Coronavirus
“Jetzt einen Wettbewerb um Standortfragen loszutreten ist das falsche Signal. Das Virus macht nicht an Grenzen halt. Internationale Zusammenarbeit ist jetzt wichtig und nicht nationaler Eigennutz. Impfstoff darf ebenso, wie das Virus, nicht an Grenzen haltmachen”, schrieb der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel (CDU), auf Twitter.
Die deutsche Firma CureVac aus Tübingen forscht seit Januar 2020 an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Für diesen Impfstoff ist noch kein Name bekannt. Es müssen allerdings schon nach kurzer Zeit vielversprechende Forschungsergebnisse vorliegen, die die Regierung der USA, vertreten durch ihren Präsidenten Donald Trump, veranlassten, ein Angebot zu unterbreiten, welches alle Ergebnisse und Rechte dieser Forschung ausschließlich nur den USA übertragen sollte.
Zu den zahlungskräftigsten Geldgebern, die diese Firma unterstützen zählen Dietmar Hopp, Bill Gates (ab Juni 2014), Roland Oetker und Friedrich von Bohlen, Neurobiologe und Portfolio-Manager von Dietmar Hopp. Alle Geldgeber haben eine humanistische Grundüberzeugung und das bedeutet, die Ergebnisse dieser Forschung sollen allen Menschen zu Gute kommen. Sie lehnen Trumps Angebot ab, das nach Schätzungen weit über eine Milliarde Dollar gelegen haben muss. Ob sich die USA damit abfindet, bleibt noch abzuwarten. Die Vergangenheit hat in solchen Fällen gezeigt, dass Firmen mit teueren Prozessen bedroht oder angegriffen wurden.
Bis zu diesem Punkt steht noch keine Standortfrage im Raum, wie es der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel (CDU), auf Twitter suggerieren wollte. Forschung und Pharma-Industrie sind jedoch unterschiedliche Schuhe. Eine effektive Pharma-Industrie besteht in Deutschland nicht mehr. Auch hier wird etwas suggeriert, was es nicht mehr gibt. Um es klar zu sagen: Deutschland besitzt keine ausreichenden pharma-technischen Kapazitäten, um in einem angemessenen Zeitraum auf dieses Virus zu reagieren. Deutschland ist auf andere zu einer Zusammenarbeit angewiesen. Ob hierbei die Re-Globalisierung der richtige Weg ist, steht darum stark infrage, weil für diese Antwort einfach keine Zeit vorhanden ist.
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